In den vergangenen Jahren pendelten die Sportfreunde Hamborn 07 immer wieder zwischen der Fünft- und Sechst-, teilweise Siebtklassigkeit. Das war aber nicht immer so, noch in der Saison 1993/94 spielte man in der damals drittklassigen Oberliga Nordrhein. 1961 stand man gar im Finale des DFB-Pokals.
Die Sportfreunde Hamborn 07 entstanden 1954 aus einer Fusion der Vereine SV Sportfreunde Hamborn und dem SV Hamborn 07, der seinerseits ein Fusionsverein war. Die Fußballabteilung gehörte schon in den 1930er Jahren zu den absoluten Topvereinen im Revier und nahm 1933 ein erstes Mal an der Endrunde um die westdeutsche Meisterschaft teil. Im Viertelfinale unterlag man allerdings dem späteren Sieger FC Schalke 04.
Die Jahre danach trat Hamborn in der Gauliga Niederrhein an, musste dort aber meist dem VfL Benrath oder Fortuna Düsseldorf den Vortritt lassen, bevor sie 1941/42 ein erstes Mal Meister wurden. In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft unterlag man Werder Bremen bereits in der Qualifikationsrunde im Wiederholungsspiel mit 1:5. Das Hinspiel endete nach Verlängerung mit 1:1.
1952 schrieben die Sportfreunde Sportgeschichte. Ihr DFB-Pokal-Spiel am 26. Dezember gegen den FC St. Pauli wurde als erstes Fußballspiel der Geschichte live im Fernsehen übertragen. Zweitligist Hamborn konnte das Spiel gegen den klassenhöheren Gegner sogar mit 4:3 für sich entscheiden. Von den ca. 4.500 Geräten, die in Deutschland zu der Zeit verfügbar waren, zeigten 4.000 das Fußballspiel – ein Marktanteil von sensationellen 89 Prozent.
Langsamer, aber stetiger Abstieg in den Amateurbereich
In den nächsten Jahren pendelte der Verein zwischen der erstklassigen Ober- und der 2. Liga. 1961 verpasst Hamborn den Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale nur knapp. Nach Siegen über Waldhof Mannheim (3:1) und den FK Pirmasens (3:2 n. V.) unterlag man dem 1. FC Kaiserslautern mit 1:2. In den 70ern ging es dann abwärts bis in die fünftklassige Bezirksklasse.
Dort verlieben die Sportfreunde aber nur zwei Jahre, bevor ein Doppelaufstieg den Verein zurück in die Verbandsliga (damals die dritthöchste Liga) führte – es war die letzte erfolgreiche Phase, wobei diese mit einer kurzen Unterbrechung währte. Bis 1993/94 blieb Hamborn drittklassig.
Dann folgten mehrere Abstiege hintereinander, sodass man sich 1996 in der Landesliga (6. Liga) wiederfand. 2001/02 reichte es dann noch einmal für ein Jahr für viertklassigen Oberliga-Fußball, ab da ging es dann aber in die Niederungen, in denen der Verein auch heute noch hängt.
Neben einer reichen Historie können die Sportfreunde auch viele Persönlichkeiten nennen, die sich um den Verein verdient gemacht haben. Zu nennen sind dabei unter anderem Rolf Schafstall und Christoph Daum, die ihre ersten Schritte im Senioren-Bereich in Hamborn machten, Joachim Hopp (Trainer) oder auch der heutige Profi des VfL Bochum, Lukas Daschner, der in Hamborn ausgebildet wurde.
Viel Mut auf eine glänzende Zukunft gibt es in Hamborn derzeit aber wohl nicht. Der Verein kämpft in der Saison 2023/24 gegen den Abstieg aus der Oberliga Niederrhein.